Im Bloggerinterview – Stef von Sea of Teal

Die liebe Stef und ihr Blog „Seal of Teal“ kenne ich bereits seit Beginn meiner eigenen Bloggerzeit, also über vier Jahre. Stef ist zwar gerade mal Anfang 30, doch bei ihr finde auch ich immer schöne Anregungen für schöne Looks. Wir haben mit unseren Blogs etwa zur gleichen Zeit angefangen. Das erste was mir damals ins Auge gefallen ist, sind ihre wahnsinnig schönen Locken. Einfach ein Traum. Das nächste was mich begeisterte, waren ihre tollen Outfits. Als ich dann noch herausgelesen habe, dass Stef fast alle ihre Kleidungsstücke selbst näht, war ich arg beeindruckt. Und das bin ich auch heute noch, also angetan von ihren schönen Outfits und fasziniert von ihren Nähkünsten. Ich freue mich sehr, Stef heute bei mir im Bloggerinterview zu haben.

Magst du etwas über dich erzählen?
Hallo, mein Name ist Stefanie, ich bin gerade 34 Jahre alt geworden und blogge auf Sea of Teal. Ich arbeite zwar Vollzeit, das hält mich aber nicht davon ab, meinen beiden größten Leidenschaften, dem Nähen und, seit ich meinen Blog habe, auch dem Fotografieren, nachzugehen. Außerdem habe ich mich in diesem Jahr in ein neues großes Abenteuer gestürzt: im August habe ich (natürlich im selbstgenähten Brautkleid) meinem Freund und Blogfotografen das Ja-Wort gegeben.

Nun zu deinem Blog… Über was schreibst du und was hat dich bewegt, diesen zu starten.
Im Jahr 2012 bin ich durch Zufall über ein paar amerikanische Modeblogs gestolpert. Ich habe diese eine Weile still verfolgt und mir überlegt, dass ich meine selbstgenähten Kleidungsstücke ja auch auf einem Blog veröffentlichen könnte. Meine Familie und Freunde wohnen über Nord- und Mitteldeutschland verstreut und ein Blog ist eine gute Möglichkeit meine selbstgenähten Kreationen zu zeigen, außerdem, dachte ich mir, interessiert das vielleicht ja auch andere Modeinteressierte oder Hobbyschneiderinnen.Mein Mann fotografiert schon länger leidenschaftlich gern Wildtiere in freier Natur, also fragte ich ihn, ob er nicht Mal Bilder von mir machen könnte. Seitdem haben wir uns fotografisch beide immer weiter entwickelt, denn ich möchte nicht nur einfach Fotos meines Outfits machen, sondern die Bilder sollen ein kleines Gesamtkunstwerk ergeben, die man sich gerne anschaut. Es braucht viel Zeit und Geduld, bis ein Kleidungsstück genäht ist und diese Mühe möchte ich einfach auch mit ästhetischen Bildern würdigen. Inzwischen ist aber eine weitere Komponente hinzugekommen: nämlich das Bewusste umgehen mit Kleidung und Ressourcen. Früher habe ich viele Kleidungsstücke gekauft, inzwischen habe ich das reduziert, stattdessen versuche ich jetzt, meinen Wunsch-Kleiderschrank überwiegend selbst zu nähen.

Wie würdest du deinen eigenen Stil beschreiben?
Bunt, mustergierig… und sehr hosen-lastig, zumindest in den letzten Jahren.

Was ist dein persönliches Markenzeichen?
Meine Locken sind mein absolutes Markenzeichen.

Woher bekommst du deine Inspiration für deine Outfits?
Ich würde sagen, die häufigste Inspiration bekomme ich vom Kleidungsstück selbst, vor allem von meinen gemusterten Stücken. So wie mich ein bestimmter Stoff zu einem Kleidungsstück inspiriert, inspiriert mich ein Kleidungsstück zu einem gesamten Outfit. Ich verfolge aber auch gerne die internationalen Modenschauen, blättere in Modemagazinen oder verfolge Modeblogger.

Hat sich dein Stil, seit du über 40 bist verändert?
Da ich noch keine 40 bin, nehme ich einfach meinen Stil, seit ich 30 bin. Ich würde sagen, früher war ich noch ein bißchen modemutiger als heute. Der Beruf nimmt einen großen Teil meiner Zeit in Anspruch, daher nähe ich inzwischen noch mehr Teile, die ich gut auf der Arbeit tragen kann. Wie bereits erwähnt, dauert das Nähen eine Weile und da möchte ich auch lange etwas von meinen selbstgenähte Teilen haben (sozusagen nicht „cost per wear“, sondern „sewing-time per wear“).Ich glaube, ich bin tatsächlich ein bißchen konservativer geworden… wenn man das, trotz meiner Musterliebe, so sagen kann.

Glaubst du an Moderegeln und was bedeuten sie für dich?
Ich glaube Regeln sind dazu da, um gebrochen zu werden… meine Oma sagte früher immer: „Grün und Blau, schmückt die Sau“. Grün und Blau solle man also keinesfalls kombinieren und ich mache das trotzdem. Ich persönlich finde es schade, wenn man sich tolle Kombinationen (z.B. Muster- oder Farbkombinationen) verkneift, weil MAN das eben so nicht darf. So etwas finde ich enorm einschränkend und irgendwie auch langweilig.

Warst du schon immer modebegeistert?
Mein Interesse für Mode begann eigentlich erst im Studium. In Heidelberg (wo ich studiert habe), trugen irgendwie alle Mädels ähnliche Sachen, mir schien die Studenten-Mode so berechenbar, deshalb habe ich angefangen zu Nähen. Seitdem begeistere ich mich (und inzwischen auch meinen Mann) für Mode.

Warum ist es für dich wichtig wie du aussiehst?
Erstens kommuniziert man immer über die Kleidung bzw. das Aussehen. Man zeigt seinem Gegenüber Professionalität, Kreativität, die eigene Gefühlslage je nachdem, wie man aussieht und was man an hat. Zweitens beeinflusst mein Aussehen auch meine eigene Gefühlslage. Es gibt Stücke in meinem Kleiderschrank, die mir beim Tragen einfach immer gute Laune zaubern oder mir mehr Selbstvertrauen geben. Mit gutem Aussehen bzw. guter Kleidung hat man also eine Wirkung nach Innen und Außen.

Folgst du Trends? Und wenn, welcher ist für dich gerade angesagt?
Bis vor ungefähr einem Jahr waren mir Trends noch deutlich wichtiger und ich habe mir einige Trendteile genäht, inzwischen folge ich Trends nicht mehr ganz so sehr. Einerseits ist da wieder der Zeitfaktor: ich kann mir Trendteile oftmals gar nicht so schnell nachnähen, andererseits weiß ich inzwischen auch besser, was mir steht und was mir wirklich gefällt. In diesem Sommer z.B. mochte ich den off-shoulder-Look sehr gern, in diesem Winter finde ich Blusen mit Spitze, teilweise auch im viktorianischen Stil mit halsbedeckendem Spitzenkragen sehr spannend (eine selbstgenähte Bluse ist in Arbeit). Allgemein versuche ich aber nachhaltiger zu Planen und überlege mir genau, ob ich ein bestimmtes Teil auch über mehrere Jahre tragen kann.

Hast du einen Mode- und Styling-Tipp für die Frau über 40?
Hört nicht auf, Euch auszuprobieren, liebe Frauen jeden Alters! Ich glaube daran, dass jede Frau mit der Zeit (sprich: über die Lebensjahre) ein Gespür dafür bekommt, was ihr steht und was nicht. Das braucht zwar seine Zeit, aber ich finde, es lohnt sich umso mehr. Ich habe, wie sicherlich die meisten, ein paar Outfits, die ich so nicht mehr tragen würde oder ich habe Stücke genäht, die ich so nicht mehr umsetzen würde, aber immerhin habe ich dabei etwas über mich gelernt. Daher finde ich es wichtig, sich auszuprobieren. Ich meine damit nicht, jeden Trend mitzumachen, sondern sich beständig zu entwickeln: im besten Fall findet man dabei ein Styling, das man so vor 5 Jahren niemals getragen hätte, aber jetzt passt es einfach zum Leben. Im schlimmsten Fall hat man was zu lachen: „… kannst Du Dich noch an dieses Outfit erinnern…?“ In jedem Fall gewinnt man an Persönlichkeit und das finde ich am Wichtigsten!

Was für Pläne hast du für deinen Blog und wie siehst du die Entwicklung 
in den nächsten Jahren?
Konkrete Pläne habe ich eigentlich keine, ich denke, ich balanciere weiterhin zwischen Mode- und Nähblog, mein Blog ist nämlich beides und doch keines so richtig. Meine Texte werden sich weiterhin eher um das selbstgenähte Stück drehen, da mir für mehr einfach die Zeit fehlt und ich fürchte, das wird sich in nächster Zeit auch nicht ändern.Modetechnisch möchte ich noch bewusster konsumieren, aber auch produzieren. Mein Traum wäre es, meinen gesamten Kleiderschrank selbst zu nähen, aber ich fürchte, die fehlende Zeit wird das nicht zulassen.Auf die Entwicklung von Blogs im Allgemeinen bezogen, denke ich, dass die Werbebranche weiter Einzug halten wird. Einerseits finde ich das spannend, weil Leser/innen das Produkt kritisch vorgestellt bekommen, andererseits befürchte ich eine Flut von unreflektierter Werbung auf mich als Blogleser zukommen. Da kommt es sehr auf den einzelnen Blogger an und wie er mit der Werbung umgeht. Ich habe den Eindruck: je jünger ein/e Blogger/in ist, je weniger kritisch wird mit der Werbung umgegangen (hier bei Cla und vielen anderen Ü40 Bloggern wird offen damit umgegangen, was ich großartig finde). Außerdem glaube ich, dass bewegte Bilder immer mehr Blogs ergänzen werden. Ich könnte mir vorstellen, dass bald viele Modeblogger auch z.B. einen zusätzlichen Videokanal haben, um nicht nur die Kleidung, sondern auch die eigene Persönlichkeit zu präsentieren.

Ihr wollt noch mehr Bloggerinterviews? Hier geht es noch Doro, Conny, Chrissie und Susi.

7 Kommentare

  1. Anonym
    November 21, 2016 / 3:00 pm

    Die Bloggerinterviews gefallen mir immer sehr. In diesem Fall freu ich mich über einen mir unbekannten Blog. Schön, dass man so neue Blogs kennenlernt. Und besonders schön, dass hier selbst genähte Sachen präsentiert werden. Vielleicht sollte ich doch mal wieder meine Nähmaschine auskramen. Ich bin schon gespannt auf das nächste Bloggerinterview. Viele Grüße, Kathrin

  2. November 20, 2016 / 7:21 pm

    Die tollen Locken sind mir auch gleich aufgefallen! Und wie stark ist das denn, sich diese raffinierten Sachen selbst zu nähen! Liebe Stef, hübsche Sachen hast Du Dir da gezaubert. Und die gut gelungenen Photos unterstreichen noch hervorragend die jeweilige Eigenart der Outfits.

    Viele Grüße!

    Hasi

  3. November 20, 2016 / 9:11 am

    Liebe Cla, liebe Stef,

    ein wunderbares Interview habt Ihr da gemacht!
    Ich bin auch sehr froh, dass ich Stefs Blog entdeckt habe – und natürlich noch mehr, dass ich auch die Frau dahinter nun noch besser kennen lernen konnte.
    Liebe Stef, nicht nur Deine Kleidung, Dein Stil und Du selbst sind bezaubernd, sondern auch die Fotos auf Deinem Blog sind etwas ganz Besonderes. Gesamtkunstwerk – ja, genau das bietest Du 🙂

    Liebe Grüße von
    Stephanie alias die Modeflüsterin

  4. November 20, 2016 / 8:30 am

    Guten Morgen Cla! I didnt know her, her style is very classy and refined, love also the colors she used, well balanced and eyecatching. The curls are truly a lovely signature:)) Happy Sunday mein freund, hugs! xo

  5. November 20, 2016 / 7:12 am

    Guten Morgen, liebe Cla.
    Herzlichen Dank für dieses spannende Interview, es hat sehr viel Spaß gemacht, die Fragen zu beantworten.
    Ich freue mich auch ganz besonders über Deine lieben Worte am Anfang.
    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
    Herzliche Grüße,
    Stef
    http://seaofteal.blogspot.de

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