Leicht verwirrt und neben der Kapp

Etwas neben der Kapp! So kann man wohl meinen momentanen Zustand beschreiben. Obwohl, so leichte Anwandlungen von Vergesslichkeit und Verwirrtheit habe ich immer mal. Nur im Moment nimmt es etwas Überhand. Wie sich das bei mir auswirkt? Da könnte ich euch einige Beispiele berichten. Dass ich im Supermarkt Artikel vergesse, die auf dem Einkaufszettel stehen, zählen nicht dazu. Das passiert mir regelmäßig immer wieder. Obwohl ich sogar den Zettel checke, bevor ich an die Kasse gehe. Einige Produkte müssen wohl mit unsichtbarer Tinte notiert worden sein. Tinte die erst zu Hause wieder lesbar wird. Aber wie gesagt, solche Aussetzer gehören bei mir eher zur normalen Tagesordnung. Das kann ich locker noch toppen.


Vor ein paar Wochen, genauer gesagt zwischen den Jahren, morgens um Sieben. Da ist ja bekanntlich die Welt noch in Ordnung. Ich stehe auf der Straße und kratze die vereiste Autoscheibe frei. Eine Tätigkeit, die ich über alles hasse und eine der wenigen Momente, wo ich es schade finde, keinen Mann im Haus zu haben. Die Straße ist Menschenleer. Es gibt ja auch nicht viele Bekloppte, die zwischen Weihnachten und Neujahr arbeiten müssen. Während mir beim Freikratzen gerade die Finger einfrieren, hält ein schwarzes Auto neben mir an und lässt die Scheibe runter. Ein junger Mann schaut mich an und sagt kein Wort. Ich dachte erst mal, er wolle nach dem Weg fragen. Doch alles was er nach ein paar Momenten von sich gibt, ist ein Morgengruß. Höflich wie ich bin, erwidere ich auch „Guten Morgen“. Der junge Mann starrt mich weiter an, ohne was zu sagen. So langsam bin ich genervt. Ich habe es eigentlich eilig und muss immer noch das halbe Auto vom Eis befreien. Mittlerweile arbeitet mein Kopf. Ich frage mich, ob das eine dumme Anmache sein soll, oder gar ein Überfall. Mir wird etwas mulmig. Bin ich doch ziemlich einsam mit dem Typen auf der Straße. Doch da meine Gereiztheit überwiegt, fauche ich den Mann nur mit einem lauten „WAAAASS“ an. Im gleichen Moment merke ich, wer da überhaupt vor mir im Auto sitzt: mein Schwiegersohn in spe. Keine Frage, dass ich mich für mein pampiges Verhalten ihm gegenüber, entschuldigte. Ich habe ihn einfach nicht erkannt. Ich weiß auch nicht, ob es daran lag, dass ich wegen der frühen Stunde noch geschlafen habe oder meine Gehirnzellen von der Kälte eingefroren war. Auf jeden Fall ist diese Geschichte jetzt in die Familienchronik gemeißelt und wird bei jedem Treffen wieder aufgewärmt.




Tja, ich bin zur Zeit wirklich etwas neben der Kapp. Aber ich arbeite daran, dass keine größeren Missgeschicke passieren. So habe ich bei meiner Nachbarin einen zweiten Haustürschlüssel hinterlegt und ich schreibe mir Zettel mit Hinweise, was ich noch alles erledigen muss. Damit ich auch ja nichts wichtiges vergesse. Ich hoffe nur, ich verlege die Zettel nicht oder landen im Altpapier. So wie unlängst drei 50€ Scheine. Die ich aber zum Glück wieder gefunden habe. Doch das ist eine andere Geschichte und würde jetzt den Blogbeitrag sprengen. 😉  








31 Kommentare

  1. Januar 18, 2017 / 6:45 pm

    Liebe Cla, Du nennst das neben der Kapp?
    Mir fallen in letzter Zeit ganz alltägliche Worte nicht mehr ein, und zwar während ich mit einer Person spreche. Das ist furchtbar anstrengend.
    Und als ob das nicht genug wäre, kann ich , ebenfalls ganz alltägliche Geräusche nicht mehr zuordnen. Ich kriege einfach zu dem Geräusch kein Bild übermittelt und kann es deshalb nicht mehr erkennen.
    Und jetzt sagst Du mir, er hier bitteschön neben der Kapp ist.
    Meine Güte, wenn das so weiter geht, dann weiß ich auch nicht mehr…
    Also mach Dir keinen Kopf, Du hast so viel um die Ohren. Und ein Mann würde Dir morgens auch nicht die Scheibe freikratzen, die sind meistens viel zu faul.
    Machs gut, viele Grüße Deine Nadja

    • Januar 18, 2017 / 8:10 pm

      Hallo liebe Nadja,
      das hört sich bei dir gar nicht gut an. Ich will dich nicht verunsichern, aber vielleicht hast du irgendeinen Vitamin Mangel. Oder du hast auch einfach zu viel um den Ohren. Manchmal muten wir uns einfach auch zu viel zu. Ich wünsche dir gute Besserung. Und ja, ich habe es befürchtet: Auch mit Mann muss man die Scheiben selbst freikratzen. 😉
      Liebe Grüße Cla

  2. Anonym
    Januar 18, 2017 / 1:56 pm

    Du hast mir aus der Seele gesprochen. Vielen Dank dafür!
    Liebe Grüße, Valentina

  3. Januar 17, 2017 / 8:39 pm

    Sympathisch! Mir geht es auch manchmal so *lach*! Da ist man müde, abgelenkt, in Gedanken – und schon passiert sowas. Als mein heutiger Mann mich zum ersten Mal – unangekündigt – zuhause besuchte, klingelte er an der Tür und nannte seinen Namen. Meine überraschte Antwort: "Wer??"

    Schönen Abend noch!

    Hasi

  4. Anonym
    Januar 17, 2017 / 8:07 pm

    😀 😀 😀
    Entschuldige Cla, aber ich hätte so gerne das Gesicht deines Schwiegersohns in spe gesehen !!

    Das Alter spielt sicher eine Rolle aber ich glaube es ist nicht nur das, wir werden täglich von Informationen regelrecht bombardiert. Logisch, wenn was auf der Strecke bleibt (das kommt meiner Kollegin – sage und schreibe 24 – auch vor) dann bin ich schön beruhigt 😉

    LG LadyZ

  5. Januar 17, 2017 / 7:41 pm

    Das ist ein Zeichen, dass Du zu viel um die Ohren hast. Der Kopf nimmt sich seine Auszeiten :-).
    Pass gut auf Dich auf meine liebe Cla.
    Lieben Gruß
    Sabine

  6. Januar 17, 2017 / 4:25 pm

    Liebe Cla,
    mach dir nichts draus. So früh am Morgen erkenne ich nichteinmal den Mann neben mir im Bett 🙂 Na gut, das ist geschwindelt 🙂 Ehrlich gesagt geht es mir im Moment auch so. Ich laufe x mal vom Auto wieder zurück ins Haus, weil ich ständig irgendetwas vergesse. Handy, Handschuhe, Einkaufszettel. Erst gestern wieder 🙁 Frag mich nicht woran das liegt.
    Liebe Grüße
    Natascha

    • Januar 17, 2017 / 6:56 pm

      Haha, wenn man den eigenen Mann nicht mehr erkennt, wird es gefährlich. 😉 Nee liebe Natascha, ich weiß was du meinst. Wir Frauen, Mütter, Hausfrauen und arbeitende Frau müssen ja auch alles managen. Da kann man schon mal überlastet sein und was vergessen. Ich frage dich nicht, woran es liegt! 😉
      Einen schönen Abend, Grüße Cla

  7. Januar 17, 2017 / 11:42 am

    Vielleicht ist dein Kopf gerade mit wichtigerem beschäftigt. Das letzte Jahr war für dich anstrengend, es hat sich viel verändert. Ich kenne so etwas, wenn ich lange zu viel um die Ohren habe. Das hat bei mir auch nichts mit den Wechseljahren zu tun, sondern mit der Konzentration auf andere Dinge.
    Nur zu gut kenne ich es, ein Glas zu nehmen obwohl ich eigentlich eine Tasse wollte. Auch eine Freundin habe ich schon im Café versetzt. Ist Jahre her.

    Jetzt gibt es eine schöne weitere Story auf deinen Familienfesten.

    Liebe Grüße
    Andrea

    • Januar 17, 2017 / 7:00 pm

      Genau, liebe Andrea. Da hat die liebe Verwandschaft was zum Lachen. Doch ich und mein Schweigersohn in spe lachen auch noch darüber. :)Und ja, ich war beim Autoscheiben freikratzen wirklich hochkonzentriert. :))
      Einen schönen Abend wünsche ich dir liebe Andrea.

  8. Januar 17, 2017 / 10:41 am

    Liebe Cla,
    warum ist man bekloppt, wenn man zwischen Weihnachten und Neujahr arbeitet?
    LG
    Heike S.

    • Januar 17, 2017 / 6:53 pm

      Das hbe ich mal etwas überzogen ausgedrückt, liebe Heike. Selbstverständlich ist man nicht bekloppte, wenn man zwischen den Jahren Arbeitet. In meiner Abteilung ist z.B. am Jahresende, wegen Jahresabschluss, die Hölle los. Da kann ich gar nicht Urlaub nehmen.
      Gruß Cla

    • Januar 19, 2017 / 8:31 am

      Liebe Cla,
      ich habe das nicht böse gemeint, wollte nur wissen was dahinter steckt, weil ich meistens in der Zeit im Büro bin, denn es gibt leider immer Fristen zum Jahresende seitens Finanzamt und anderer Behörden. Schön wär's, wenn wir alle frei haben könnten …
      Liebe Grüße
      Heike S.

  9. Januar 17, 2017 / 10:40 am

    I always forget names but its just my bubble moment its good to release and do something just like a child heart abd its ok to forget.

  10. Januar 17, 2017 / 8:54 am

    So etwas erlebe ich gerade auch häufiger und ich habe da gestern noch drüber nachgedacht,ob das etwas mit dem Alter zu tun haben könnte? Aber darauf WILL ich es nicht schieben. 🙁 Vielleicht mal wieder Zeit für Gehirnjogging.

    • Januar 17, 2017 / 6:51 pm

      Nee, muss nicht immer das Alter daran Schuld sein. Vielleicht sind wir einfach mal im Stress. Gehirnjogging soll helfen, habe ich gehört. Allerdings fehlt es mir an Zeit.
      Viele Grüße an dich, liebe Susanne

    • Januar 19, 2017 / 12:19 am

      Liebe Cla!
      an Stress habe ich auch gedacht, als ich deine Aussetzer gelesen habe. Ich kenne das bei mir, wenn es einfach mehr gibt, als das Gehirn abarbeiten kann. Da kommt es auch zu deja vue's.
      Wenn wir nur einfach so einen Gang rausnehmen könnten. Oder gleich 2.

      alles Liebe, Paula

  11. Januar 17, 2017 / 8:49 am

    Bei mir sind es auch die Wechseljahre. Ich vergesse Namen und mir fallen manche Wörter nicht mehr ein. Am nächsten Tag ist dann alles wieder da. Und dann wieder nicht. Was noch total doof ist, ist das Zittern, ich habe nicht mehr so viel Kraft und meine Muskeln fangen an zu zittern, z.B. beim Yoga. Aber auch, wenn ich eine schwere Schüssel aus dem Schrank hole. Und das trotz Hormonersatztherapie. Bevor mich hier manche Leute steinigen, weil ich Hormone nehme: ich bin vorzeitig in den Wechseljahren und muss sie einnehmen. Und ich will es auch, denn ohne Hormone war es noch schlimmer. Naja, es soll ja irgendwann wieder weggehen 😉

    • Januar 17, 2017 / 7:08 pm

      Liebe Doro,
      das Worte vergessen kommt mir auch bekannt vor. Oder ich nehme ein falsche Wort, mit einer ganz anderen Bedeutung.
      Muskelzittern habe ich zum Glück nicht. Das ist blöd, kann ich mir gut vorstellen. Und das kommt von den Wechseljahren? Ob man eine Hormontherapie macht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Bevor ich Ende 2015 erkrankte, habe ich auch darüber nachgedacht. Vor allem, wegen der großen Schlafprobleme. Doch auf Grund meiner DCIS Erkrankung darf ich nun keine Hormone nehmen. Die Ärzte raten das in meinem Fall ab. Den es fördert schon Brustkrebs. Aber wie gesagt, das muss jeder selbst abwägen. Wenn es dir hilft, ist es wohl das richtige für dich.
      Ganz lieben Gruß

  12. Anonym
    Januar 17, 2017 / 8:29 am

    Das ist eine schöne Story, die mir auch hätte passieren können.
    Mich rief vor einiger Zeit ein Mann an, als ich total verpeilt und fix und fertig nach Hause kam.
    "Hallo, hier ist Uwe." – "Häh, ich kenne keinen Uwe." – "Doch, Uwe hier." – "Sorry, kenne keinen Uwe" und gedacht, blöde Anmache oder was.
    Er dann: Dein Schwager.
    Ja, so kanns auch gehen. Die Geschichte werde ich auch nicht mehr los.

    • Januar 17, 2017 / 6:50 pm

      Haha, ich muss gerade laut Lachen. Manchmal sind wir aber auch verpeilt. Zumindest wirst du jetzt bestimmt hellhörig, wenn wiedermal Uwe anruft. 🙂 Eine schöne Geschichte, danke für´s Teilen.
      Liebe Grüße Cla

  13. Januar 17, 2017 / 8:22 am

    Guten Morgen, liebe Cla! Kommt mir bekannt vor…ach, aber mach Dir keinen Kopp. Viele Kollegen und Bekannte jenseits der 45 berichten von solch verpeilten Aktionen…und übrigens sind auch die Männer dabei!! Hauptsache man fackelt die Bude nicht irgendwann ab 😉
    Einen schönen Tag wünscht die
    Juli

    • Januar 17, 2017 / 6:47 pm

      Danke liebe Juli für deinen Kommentar. Bezüglich Bude abfackeln, da war ich während der Adventszeit besonders vorsichtig und habe meinen Adventskranz nie unbeaufsichtig gelassen. Sicher ist sicher. 😉
      Grüße Cla

  14. Januar 17, 2017 / 7:47 am

    Morning Cla! Oh I know what u mean, u could smile but unfortunately is something is happening to me as well maybe cause Im sleeping very few and I feel pretty tired in the morning. The scene of ur son in law made me laugh, I can image how u felt then lol! Have a nice week ahead mein freund, hugs! xo

  15. Sandra
    Januar 17, 2017 / 7:43 am

    Bei mir war es letztens umgekehrt: Ich hab einen wildfremden Kerl angequatscht, weil ich ihn im ersten Moment für einen Kollegen hielt 😉

    Viele Grüße und einen schönen Tag 🙂
    Sandra

    • Januar 17, 2017 / 6:45 pm

      Haha…. das kommt mir wiederum auch bekannt vor. Ich habe schon fremden Menschen in der Menge zugewunken, weil ich dachte, ich kenne sie. Bin froh, dass ich nicht alleine dastehe. 😉
      LG an diech, liebe Sandra

  16. Januar 17, 2017 / 7:18 am

    Nice, interesting and tender story. I guess I say this because sometimes things happen to me too. I guess it's because of the age or the many things that we are dealing with. In Spain they say "consolation of many is consolation of fools", but I believe it is true, you are not the only one to whom these things happen … Happy day! And the next day your son-in-law passes, you ask him to help you clean the car! LOL.

    • Januar 17, 2017 / 6:43 pm

      Thank you for your nice comment dear Josep. This is a great idea, next time i will ask my son-in-low. :)))

  17. Anonym
    Januar 17, 2017 / 6:04 am

    Weniger Kohlenhydrate, mehr Eiweiß. Ehrlich, das nützt.
    Grüße, Kari

  18. Januar 17, 2017 / 5:52 am

    Liebe Cla, solche Sachen passieren mir seit ca 2-3 Jahren auch. Vermute und hoffe, das hängt mit den Wechseljahren zusammen und wird wieder besser. Viele Grüße DonnaG.

    • Januar 17, 2017 / 6:42 pm

      Dann hoffe ich auch mal, dass es bei uns wieder besser wird. 😉
      Lieben Gruß an dich, liebe Donna

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