Gesunde Nahrungsmittel – 2. Teil

Bereits letzte Woche gab es auf meinem Blog einen Bericht über gesunde Nahrungsmittel. Wer ihn verpasst hat, kann hier noch mal nachlesen. Diese Informationen habe ich bei meinen Seminaren in der Reha-Klinik Ückeritz aufgeschnappt und basieren unter anderem auf Artikel von der DKG (Deutsche Krebsgesellschaft), VFED (Verband für Ernährung und Diätetik) und DGE (Deutsche Gesellschaft f. Ernährung). Da ich mich schon immer für gesunde Ernährung interessiert habe, fand ich die Seminare darüber besonders spannend. Denn auch ich bin schon oftmals auf eine dieser Superfood-Wellen aufgesprungen. Einfach, weil alle Medien das Produkt in den Himmel gehoben haben. Man ist als Verbraucher aber auch verunsichert. Alle paar Wochen wird ein anderes Nahrungsmittel als angeblich super gesund und nährstoffhaltig empfohlen und alle wollen dieses SUPERFOOD.

Dabei ist das Wort Superfood eigentlich nur ein Marketingbegriff, der Lebensmittel mit angeblichen Gesundheitsvorteilen beschreibt. Zudem versprechen Gojibeeren, Algen, Chiasamen und Co. mehr als sie tatsächlich halten können. Exotische Superfoods haben lange Transportwege hinter sich und verlieren Nährstoffe durch vorzeitige Ernte. Zudem sind sie oftmals mit Pestiziden belastet. Hier einen empfehlenswerten Bericht von Öko-Test darüber. Für tatsächliches Superfood müssen wir gar nicht weit in die Ferne schweifen. Unser heimisches Superfood sind z.B. rote Beeren, Himbeeren, Zwiebel, Nüsse, Leinsamen und Steckrüben.

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Obst und Gemüse will gekaut werden

Auch über die zurzeit sehr beliebten Smoothies wurde in einem Ernährungsseminar diskutiert. Das wichtigste vorab: Obst und Gemüse will gekaut werden. Das ist ein Punkt, den ich mir auch bereits oftmals gedacht habe. Warum eine leckere Himbeere zermatschen, statt den leckeren Geschmack beim Kauen auf der Zunge genießen. Allein durch das Kauen hat man einen besseren Sättigungseffekt. Enzyme und Speichel werden gebildet. Diese begünstigen die Nährstoffaufnahme. Also lasst unsere Beißerchen doch auch mal wieder was zu tun haben!

Ein weiteres Diskussionsthema war das Abnehmen. Auch hier gibt es so viele unterschiedliche Aussagen. Grundlegendes dazu habe ich bereits im ersten Bericht geschrieben. Abnehmen kann man generell immer, wenn man die Energiezufuhr mindert die der Körper eigentlich täglich benötigt. Egal, was man weglässt, eine Gewichtszu- oder Abnahme hängt in erster Linie von der gesamten Energieaufnahme (kcal) und dem Energieverbrauch ab. Ist ebenso nicht vom Trennungsprinzip abhängig. Damit beziehe ich mich auf die beliebte Trennkost und das Trennen von Kohlenhydraten und Eiweiß.

Was ist für dauerhaftes Abnehmen wichtig?

Für ein dauerhaftes Abnehmen ist es wichtig den Speiseplan mit gesättigten Lebensmitteln zu füllen. Und das ist auch leicht zu schaffen, wenn neben einer ausreichenden Eiweißmenge (Quark, Naturjoghurt mit frischen Früchten, Geflügel, Ei) auch ballaststoffreiche Lebensmittel gewählt werden. Es sollten bei einer Diät (aber auch generell) Vollkornprodukte sowie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte auf den Teller kommen. Weder eine fettarme Ernährung mit hohem Kohlenhydratanteil noch eine kohlenhydratarme Ernährung mit hohem Eiweiß- bzw. Fettanteil führen zum Ziel. Man nimmt bei diesen Varianten vielleicht ab, aber nur weil man dabei auch weniger Kalorien zu sich nimmt. Doch das geht auch anders. Jede Mahlzeit sollte gleichzeitig eine Eiweiß, Fett und Kohlenhydratquelle enthalten. So ist am besten gewährleistet, dass man sich lange satt fühlt.

Ebenso hat die Mahlzeitenhäufigkeit keinen tatsächlichen Einfluss auf die Abnahme. In einigen Ernährungsratgebern werden maximal drei Mahlzeiten am Tag empfohlen. Dadurch würde angeblich der Insulinspiegel nicht so stark ansteigen und die Entstehung von Übergewicht nicht gefördert werden, wie es bei fünf oder mehr Mahlzeiten gegeben sein soll. Nach Angaben der Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) gibt es keine Untersuchungen, die das belegen. Da bei fünf Mahlzeiten das Hungergefühl meist geringer ist, Heißhungerattacken eher verhindert werden und die Lebensmittelauswahl abwechslungsreicher gestaltet werden kann, empfiehlt die DGE auch weiterhin, fünf kleine Mahlzeiten am Tag. Wobei bei den zwei Zwischenmahlzeiten eher Obst und Milchprodukte bevorzugt werden sollten.

Noch ein paar Worte über Mineralwasser. Hier wird empfohlen auf Calcium zu achten (ab 150 mg Calcium z.B Contrex und Gerolsteiner). Ansonsten würde ich sagen, bleibt entspannt bei eurer Ernährung. Achtet auf Abwechslung und gönnt euch auch mal ein Stück Schokolade. Wenn man sich darüber hinaus ausgewogen ernährt, schadet das nicht und tut der Seele gut. Im Grunde ist es doch so einfach auf gesunde Ernährung zu achten. Dabei muss man auch nicht den Spaß am Essen verlieren. Einfach alles genießen, von allem ein  wenig.

 

16 Kommentare

  1. Jackie Harrison
    Januar 22, 2018 / 1:07 am

    I like adding fruit and veggie a good balance meal and exercise is the way to go

  2. Januar 21, 2018 / 7:32 pm

    Als Diätassistentin auch von mir ein bisschen „Senf“ dazu.;-)
    Es gibt nicht „die “ gesunde Ernährung. Alles ist individuell.
    Die Empfehlungen der DGErcihten sich an gesunde Menschen,also präventiv. Bei kranken Menschen kann ich die nicht unbedingt einsetzen.
    Was die Beschreibung des Insulinspiegels angeht, da muss ich widersprechen. Je mehr Mahlzeiten, besonders kohlenhydrathaltige, umso höher der Insulinspiegel. Bis ins Detail will ich da nicht gehen.
    Der Smoothie-Hype ärgert mich schon länger. Was da an Fruchtzucker die Leber belastet,vom fehlenden Kauen mal abgesehen.
    Was kohlenhydratarme oder fettreduzierte Diäten angeht: Wenn man im Kaloriendefizit ist nimmt man immer ab. Aber manchmal ist es nötig die Kohlenhydrate zu reduzieren. Aber auch das geht wieder zu tief. Da stimmt dann etwas mit den Leberwerten nicht.
    Gesunde Ernährung ist ein total komplexes Thema und deshalb liebe ich meinen Beruf auch so. Immer spannend undimmer individuell.

    • claudia
      Autor
      Januar 21, 2018 / 9:13 pm

      Hallo liebe Susanne,
      klar sind das nur Richtlinien und selbstverständlich sieht ein Ernährungplan für einen kranken Menschen ganz anders aus. Wenn man sich aber ein wenig nach den Richtlinien ernährt, ist man auf dem richtigen Wege.
      Was Empfehlungen für Kohlenhydrate angeht: frag 10 Exporten und du bekommst 10 unterschiedliche Meinungen. Deshalb ist es für uns Verbraucher auch nicht immer einfach, die ganzen Informationen für sich umzusetzen. Wie du sagst, gesunde Ernährung ist ein komplexes Thema. Danke für deine Ansichten darüber.
      Viele Grüße Cla

  3. Hasi
    Januar 21, 2018 / 6:13 pm

    Man muss ja bei diesen ganzen Hypes eben immer vor Augen haben, dass doch oft jemand daran verdienen möchte. Und unter den Mäntelchen „Gesundheit“, „Jungbleiben“ oder „Traum-Figur ganz nebenbei“ kann man natürlich genau so den Vertrieb von Büchern, Zeitschriften und Lebensmitteln ankurbeln wie mit der Illusion, dass alles, was neu ist, besser als das Bisherige sein muss. Ich denke, grundsätzlich fährt man wohl in der Regel am besten, wenn man weitgehend auf Natürlichkeit und gute Qualität achtet, sowohl bei den Lebensmitteln als auch bei der Zubereitung. Und sich bewusst an seinem Essen zu erfreuen und ggf. die Geschmacksnerven wieder mehr zu sensibilisieren ist auch keine schlechte Empfehlung.
    Rchtige Ernährung war für mich auch schon immer ein präsentes Thema, schon seit der Jugend – mit Vitaminen und Mineralien habe ich quasi meinen Schulabschluss gemacht. In den letzten Jahren sind aber auch noch so viele spannende Entdeckungen gemacht worden, wie z. B. die Wechselwirkungen von Darmflora und Essverhalten oder auch der mögliche Einfluss auf das Gehirn. Ich bin so neugierig, was sich da noch alles feststellen lässt.

    Ein guter Beitrag wieder zu einem wichtigen Thema, liebe Cla. Danke schön, dass Du so auf uns schaust und uns an Deinem Wissen über gesunde Ernährung teilhaben lässt!😃

    Liebe Grüße
    Hasi

    • claudia
      Autor
      Januar 21, 2018 / 9:17 pm

      Liebe Hasi, ich sehe schon, du kennst dich gut aus mit gesunde Ernährung. Ist aber auch ein interessantes und komplexes Thema. Beeindruckend, wie sich die Ernährung auf unseren ganzen Körper, Haut und Haaren auswirkt.
      Wünsche dir eine gute Woche. Lieben Gruß Cla

  4. EvelinWakri
    Januar 21, 2018 / 5:48 pm

    Liebe Cla! Wie sehr habe ich Deinen Bericht mit Interesse gelesen… Endlich jemand der es ausspricht und es klar sagt, dass noch immer ausgewogene Ernährung am gesündesten ist und ich liebe Obst und Gemüse in festen Zustand und nicht alles in einem Saft… Vielen Dank für diese informativen Zeilen.. liebe Grüße EvelinWakri

    • claudia
      Autor
      Januar 21, 2018 / 9:06 pm

      Danke für deinen lieben Kommentar, liebe Evelin. Ich wünsche dir morgen eine wunderbaren Wochenstart.
      Lieben Gruß Cla

  5. Claudia
    Januar 21, 2018 / 12:18 pm

    Guten Tag liebe Claudia und Gruß nach Offenbach,

    Applaus für diesen Blogbeitrag.
    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Du hast das wunderbar zusammen gefasst.
    Ich reduziere momentan lediglich meinen Süßigkeiten Konsum, verzichte aber auf nichts.
    Mit etwas Geduld gehen dabei sicher auch die 2-3 Kg zuviel wieder weg.

    Liebe Grüße,
    Claudia

    • claudia
      Autor
      Januar 21, 2018 / 9:05 pm

      Aha, du setzt auch auf Verzicht von Süßigkeiten. Liebe Claudia, dann sind wir schon mal drei mit Andrea, die hier auch kommentiert hat. Wenn man die weglässt, kann man eigentlich alles essen was man will. Und du läufst ja auch noch so viel dazu. Ich beneide dich um deine Disziplin.
      Herzlichen Gruß Cla

  6. Januar 21, 2018 / 9:37 am

    Guten Morgen, liebe Claudia.
    Mein Rezept ist simpel: Süßigkeiten weglassen und alles ist gut. Ansonsten esse ich „bewusst“, möglichst keine verarbeiten Lebensmittel und Obst mit geringerem Zuckeranteil. Damit ist die Kalorienzufuhr gedrosselt und der Umfang schmilzt. Und das versuche ich dauerhaft und nicht temporär. Hilft gut, ist unaufwändig und preiswert 🙂
    Schön, dass du so ausführlich schreibst und mit einigen Mythen aufräumst. Die Werbung hat da vieles verbreitet.
    Liebe Grüße
    Andrea

    • claudia
      Autor
      Januar 21, 2018 / 9:02 pm

      Dein Rezept ist super liebe Andrea. Süßigkeiten weglassen ist super. Ich arbeit auch gerade mal wieder daran. Konnte es aber schon gut einschränken.
      Lieben Gruß, Cla

  7. Lisbeth
    Januar 21, 2018 / 9:19 am

    Guten Morgen Cla, danke für deinen informativen Post. Ich war mein Leben lang übergewichtig und Anfang letzten Jahres habe ich endlich verstanden, dass es auf die Kalorienzufuhr ankommt. Jetzt sind 21kg weg und ich habe in der ganzen Zeit eigentlich alles gegessen – nur halt weniger und Dinge die länger sattmachen. Dann kommt man an diesen gesunden Nahrungsmitteln gar nicht vorbei.
    Diese Art der Ernährung kann ich problemlos in meinen Alltag integrieren (bin 53, voll berufstätig, habe Familie und bin in den Wechseljahren).
    Allerdings war der Weg bis zu dieser Erkenntnis weit und voller Sackgassen. Vielleicht müsste das so sein.
    Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.
    LG Lisbeth

    • claudia
      Autor
      Januar 21, 2018 / 8:59 pm

      Hallo liebe Lisbetz,
      21 Kilo abnehmen – das ist der Hammer! Toll, mein Glückwunsch. Und dann auch noch auf dies gesunde und entspannte Art, ohne Entbehrungen. Du hast es genau richtig gemacht.
      Liebe Grüße an dich, Cla

  8. Januar 21, 2018 / 9:11 am

    Morning Cla, you how I am interested on this topic too and always want to learn more. Actually, I have 5 meals a day as well, I try to pick healthy food, veggie and fruit. Goji berries are among my faves, they are so yummy indeed besides being good for the body. I eat nuts, almonds and I do indulge in a piece of dark chocolate, especially before my coffee after lunch 😛 Happy Sunday mein freund, hugs! xo

  9. Renata Beckova
    Januar 21, 2018 / 8:12 am

    Guten Morgen liebe Ca, danke für die beiden ausführlichen Teile über Ernährung und deine Sicht dafür. Ich sehe es genauso. Auf die Menge kommt es an. Früher habe ich die eine oder andere Diät mitgemacht, aber je „ältere“ ich werde desto mehr merke ich was meinem Körper gut tut. Ich esse von allen etwas, aber in Massen. Bewegung gehört natürlich dazu. Es macht mir Spass und ich merke wie ich mich in meinem Körper wohl fühle. Manchmal ist es einfacher, als man denkt! Man muss es nur wollen! Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag und freue mich immer wieder von dir zu lesen. L.G.Renata

  10. Januar 21, 2018 / 8:05 am

    Hallo liebe Cla! Danke für diese schöne Zusammenfassung und deinen Exkurs zu Superfoods. Das kann man nicht oft genug betonen: wir haben so viele heimische „Superfodds“, die teilweise sinnvoller und reichhaltiger an guten Inhaltsstoffen sind. Schönen Sonntag, Du Liebe und liebste Grüße, deine Nicole

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