Irgendwann sind wir auch irgendwo fremd

Hier auf meinem Blog dreht sich alles um Fashion, Beauty und Lifestyle. Überwiegend schreibe ich über die schönen Dinge im Leben. Ab und zu bin ich auch mal kritisch, schwimme gegen den Strom, äußere mich aber nie politisch. Was aber nicht bedeutet, dass ich keine eigene Meinung dazu habe. Nur diskutiere ich darüber lieber in kleiner Runde. Vielleicht hängt das auch mit meiner Art zu schreiben zusammen. Über meine Outfits oder meine Sicht auf das Leben kann ich erzählen. Doch über meine politische Ansichten zu schreiben fällt mir schwer, auf diesem Gebiet fühle ich mich unsicher. Trotzdem will ich mich heute daran versuchen. Denn einfach nichts sagen geht nicht.

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Zu viel schlimmes passiert auf der Welt, in Europa und in unseren Wohnorten. Das ist erschreckend und macht mir Angst. Wo soll das noch alles hinführen, in welch einem Land sollen unsere Kinder und Enkelkinder aufwachsen? Die Ausschreitungen in Chemnitz letzte Woche haben mich erst mal sprachlos gemacht. Doch genau das ist eigentlich falsch. Wir haben alle eine Stimme, die wir auch nutzen sollten. Ich vielleicht mit meinem Blog noch mehr. Kann ich doch damit ein paar Leute mehr erreichen. Wir dürfen nicht so tun als ob uns das nicht interessieren oder nichts angehen würde. Gerade bei unserer deutschen Vergangenheit sind wir verpflichtet Rassismus die rote Karte zu zeigen. Die Negativbeispiele der Migration bekommen in den Medien zu viel Aufmerksamkeit. Dabei gibt es auch viel Positives zu berichten. Das habe ich erst vergangene Woche wieder im Wartezimmer meines  Arztes erlebt. Dort saß eine Frau mit Migrationshintergrund zusammen mit einer deutschen Frau. Aus der Unterhaltung der beiden hörte ich heraus, dass die deutsche Dame so eine Art Patin für die andere Frau ist und sie bei Arzt- und Behördengänge begleitet. Ihr mit Rat und Tat zur Seite steht. An solchen Einzelgeschichten sieht man, dass Integration gelingen kann. Wir sollten nur alle offen sein und aufeinander zugehen, beide Seiten.

Einen weiteren Beitrag zu diesem Thema findet ihr bei Conny Doll!

15 Kommentare

  1. Hasi
    September 8, 2018 / 1:52 am

    Liebe Cla, danke, dass Du Dich zu diesem Thema so klar positionierst. Manchmal fühle ich mich fast schon fremd im eigenen Land – jedoch weniger wegen der Migranten, sondern eben wegen dieser hässlichen Bilder der letzten Zeit. Bei uns in der Stadt leben auch viele Flüchtlinge – aber hier ist es trotzdem immer noch angenehm friedlich, sowohl von Seiten der Migranten als auch von Seiten meiner Mitbürger. Vor einigen Jahren waren zwar mal einige Vertreter der Partei „Die Rechte“ als politische Rattenfänger angereist und wollten demonstrieren, diese wurden aber von etwa 3000 überwiegend Einheimischen regelrecht aus der Stadt hinausgebuht. Und da ich rechtes Meinungsgut aus tiefstem Herzen ablehne, war ich damals auch dabei. Man darf nicht alles durch die rosarote Brille sehen, auch nicht die Migration, aber jeder dieser Menschen bringt seine eigene Geschichte mit sich und jeder hat es verdient, dass man sich damit auseinander setzt und zu verstehen versucht, warum er seine Heimat verlassen hat. Und – ehrlich – die meisten von uns würden sich in vergleichbaren Situationen wohl genauso verhalten und versuchen, das möglichst beste aus ihrem Leben zu machen.
    Liebe Grüße und schönes Wochenende!
    Has

  2. Christine
    September 7, 2018 / 7:58 pm

    Ich finde es sehr gut und auch notwendig, Stellung zu beziehen. Es braucht eigentlich nur ein kleines bißchen Empathie, um zu verstehen, warum Menschen aus den Kriegsgebieten, aber auch aus Gebieten mit geringen Über-Lebens-Chancen zu uns kommen. Das ist auch nicht neu, das hat es in all den vergangenen Jahrhunderten gegeben. Die Flüchtlingsursachen sind zum Teil durch uns und unseren großspurigen Lebensstil verschuldet, also müssen wir hier Verantwortung übernehmen. Ich selber arbeite ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe. Ich habe wenig Illusionen, und ich finde, daß Integration komplizierter ist, als mancher Gutgesonnene annimmt. Es ist nicht damit getan, daß die Menschen Deutsch lernen, eine Wohnung beziehen und Arbeit bekommen. Sie müssen auch ihr Wertesystem komplett umkrempeln. Das ist nicht so einfach, denn das ist das Einzige, was sie mitgebracht haben. Auch und obwohl sie vorher vielleicht wohlhabend waren. Aber unsre Einstellung dazu ist das, was zählt – möchte ich helfen, oder verschließe ich meine Augen vor dem Unglück anderer?
    Ich könnte niemals im Mittelmeer baden – momentan und in den letzten 2 Jahren – ohne mir dabei vorzustellen, daß es ein Massengrab ist.
    Ich kenne Flucht-Geschichten von jungen Frauen, die so schlimm sind, daß ich beim Zuhören schon Angstzustände bekommen habe und oft davon träume.
    Jeder, der „Fremde“ hasst, sollte sich bewußt machen, daß er selber fremd sein kann, je nach Umgebung.
    Jeder, der Hilfe braucht, sollte sie bekommen.
    Ich freue mich, daß das Thema hier im Blog angesprochen wird. Danke im Namen der Menschlichkeit!

    • Heike
      September 8, 2018 / 9:53 am

      Liebe Christine,
      ich bin im Kirchenvorstand einer evangelischen Gemeinde….wir helfen seit vier Jahren Geflüchteten im Kirchenasyl….keine einfache Sache…ich habe ähnliche schreckliche Flucht-Geschichten von diesen Menschen gehört und das Mittelmeer ist für mich auch kein Urlaubsziel mehr 🙈
      Wir werden den Generationen nach uns nur schwer vermitteln können, dass wir keine Lösungen für diese Katastrophe gefunden haben und hilflos zugesehen haben wie tausende Menschen vor unseren Augen ertrunken sind…dafür schäme ich mich schon heute!
      Ich finde es gerade deshalb wichtig, dass wir unsere Stimme erheben und uns ganz klar positionieren!
      Danke liebe Cla für dieses Statement von dir…vielleicht ermutigst du damit auch andere bloggerinnen? Ich folge dir genau deswegen seit Jahren…du bist von außen und innen schön! 😘

  3. EvelinWakri
    September 6, 2018 / 9:33 pm

    Man kann die Realität des Lebens nicht aus einzelnen Teilen herausnehmen und heile Welt spielen. Dafür geschieht viel zu viel das Beängstigend ist und dagegen man auch laut aufzeigen muss und sagen muss: So nicht, was gerade passiert ist vollkommen falsch. Danke für Deine Worte und Dein Statment liebe Cla.
    Liebe Grüße
    EvelinWakri

    • claudia
      Autor
      September 7, 2018 / 11:41 am

      Ich danke dir für deine Meinung dazu, liebe Evelin.
      Ganz lieben Gruß, Cla

  4. Ute Dippel
    September 6, 2018 / 8:50 pm

    Liebe Cla, ja es ist wichtig in diesen Zeiten seine Stimme zu erheben und nein zu sagen zu den schlimmen Dingen, die hier bei uns passieren. Ich konnte mir vor einigen Jahren nicht vorstellen, dass es jemals wieder zu solchen Auswüchsen kommen könnte. Dieser teilweise dumme und bodenlose Hass, wie jetzt in Chemnitz macht auch mir sehr große Angst.
    Danke für deine Stellungnahme.

    • claudia
      Autor
      September 7, 2018 / 11:34 am

      Liebe Ute,
      wie sich die Stimmung in Deutschland entwickelt hat macht mich echt fassungslos und beängstigt mich gleichzeitig. Danke für deine Meinung.
      Lieben Gruß Claudia

  5. September 6, 2018 / 3:10 pm

    Ich finde es gut und wichtig, in der heutigen Zeit Stellung zu beziehen und seine Stimme zu erheben. Das muss ja nicht permanent der Fall sein, denn natürlich betreibst du einen Lifestyleblog. Es gibt aber genug andere Blogs und Influencer, bei denen sich ausschließlich alles um die eigene Person dreht. Umso mehr freue ich mich, dass ich in Dir eine Person mit Haltung gefunden habe, der moralische Werte wichtig sind und um nichts anderes geht es und macht Dich noch sympathischer und für mich zu einer Bloggerin, der ich gern weiter folge.

    Herzliche Grüße

    Dagmar

    • claudia
      Autor
      September 7, 2018 / 11:31 am

      Danke liebe Dagmar, ich freue mich über deine lieben Worte. Es gibt bestimmt viele Blogger und Influencer, die aus familiären Gründe öffentlich keine Stellung
      beziehen möchten. Das muss man immer abwägen. Eine befreundete Bloggerin bekam durch einen Beitrag auf ihrem Blog Anfeindungen.
      Schönes Wochenende und lieben Gruß Cla

  6. Tina von Tinaspinkfriday
    September 6, 2018 / 3:08 pm

    Oh ja Integration gelingt wunderbar. Ich habe früher schon mal einen Blogpost darüber verfasst und Stellung bezogen. Dazu stehe ich heute immer noch. Du hast recht wir müssen uns schon auch mal dazu äußern. Was ich auch tue, wenn jemand in meinem Umfeld anderer Meinung ist, frage ich direkt wieso er/sie so denkt. Und siehe da, die Gründe sind oft gar nicht exsistent. Man hat hier und da was gehört…. Aber selbst hat man ja gar nix dagegen…eigentlich und …ähm.
    Danke für diesen Beitrag <3
    Liebe Grüße Tina

    • claudia
      Autor
      September 7, 2018 / 11:25 am

      Finde ich gut, dass du mit Leuten in deinem Umfeld darüber diskutierst. Ich es empfinde es manchmal etwas mühsam und denke mir nur mein teil.
      Dabei ist das Reden darüber der bessere Weg. Wenn du magst kannst du ja deinen Beitrag hier verlinken.
      Herzlichen Gruß, Cla

  7. Edith
    September 6, 2018 / 11:12 am

    Liebe Cla, nachdem ich es immer wieder erschreckend finde, welche Ansichten auch in meiner unmittelbaren Umgebung zum Vorschein kommen, freut es mich sehr, wenn ich sehe, dass Menschen mit m. M. n. vernünftigen Meinungen diese nicht für sich behalten.
    Danke
    LG
    Edith

    • claudia
      Autor
      September 7, 2018 / 11:22 am

      Liebe Edith,
      die Ansichten von manchen Menschen in meinem Umfeld erschrecken mich auch oft. Sagt es doch was über den Charakter aus.
      Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, Cla

  8. September 6, 2018 / 6:24 am

    Liebe Cla, auch wenn wir vornehmlich über die schönen Dinge des Lebens schreiben, so halte ich es durchaus für wichtig, sich zu positionieren. Das macht einen zwar angreifbar, aber es kann und darf nicht sein, dass nur mehr Negatives und auch Gefaktes die Oberhand hat. Liebe Grüße Claudia

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