Eine Frisur, mit der ich alt werden möchte

Wer meinen letzten Blogpost gelesen ist, dem ist vielleicht aufgefallen, dass meine Haare etwas länger sind. Doch wer mir auf Instagram folgt, weiß, wie meine Frisur aktuell ausschaut. Sie sind nämlich wieder kurz. Tja, so schnell geht es, wenn man sich nicht wohlfühlt.

Letzten Sommer hatte ich schon mal eine Haarverlängerung, wobei die Haare nicht wirklich lang waren, eher so auf Kinnlänge. So glücklich mit dem Haarschnitt war ich nicht und wechselte schnell wieder zu meiner Kurzhaarfrisur. Doch, da ich auch nur ein Mensch bin, der sich gelegentlich von den Social Medien beeinflussen lässt, habe ich mir Anfang Januar einen Bob schneiden lassen. Dank Extensions geht das ja so einfach, ohne die Haare ewig wachsen lassen zu müssen.

Der Wunsch nach Veränderung war groß

Egal, ob auf TikTok oder Instagram, gefühlt wurden mir in den letzten Wochen nur noch Bobfrisuren angezeigt und alle Frauen haben damit so unglaublich gut ausgeschaut. Da ich gerade den Wunsch nach einer kleinen Veränderung spürte, dachte ich mir, zur Abwechslung wäre doch so ein Bob ganz hübsch. Immerhin trage ich meine Haare bestimmt schon sieben Jahre ziemlich kurz, da ist das Streben nach einer neuen Frisur bestimmt nachvollziehbar.

Gesagt, getan. Bei meinem letzten Friseurtermin wurde mir eine Bobfrisur geschnitten. Mit längeren Extensions musste gar nicht mal viel nachgeholfen werden, da meine eigenen Haare schon eine gute Länge hatten. Man merkt das nur nicht so bei mir, da die Haare immer hinter die Ohren geklemmt sind.

Wie sich das für eine Content Creatorin gehört, habe ich von der neuen Frisur ein Reel hochgeladen, welches bis heute über 110.000 Mal angeschaut wurde. Die Leute habe mich mit Kommentaren überschüttet und die absolute Mehrheit war von der Bobfrisur hellauf begeistert. Viele meinten, der Haarschnitt würde mich jünger wirken und das Gesicht weicher erscheinen lassen. Nur ca. 2 Prozent meinten, meine vorige Frisur würde besser zu mir passen. Auch ich gehöre zu den wenigen, die das so gesehen haben.

Nicht, dass ich die Frisur schlecht fand, und sie hat mir bestimmt auch gut gestanden. Allerdings merkte ich recht schnell, dass ich mich mit dem Haarschnitt nicht richtig wohlfühle. Doch ich wollte auch nicht gleich wieder aufgeben, dachte auch, ich müsse mich erst mal daran gewöhnen. Als ich dann die ersten Fotos mit der neuen Frisur gesehen habe, war mir klar, der Bob und ich werden keine Freunde. Jedes Mal beim Blick in den Spiegel, kam es mir vor, als ob ich in ein fremdes Gesicht schauen würde.

Im Spiegel habe ich mich mit der Frisur nicht wiedererkannt

Ganze drei Wochen habe ich durchgehalten, dann hat ein Freund, den ich durch Calligraphy Cut kennenlernte, in einer spontanen Aktion, die Haare wieder kurz geschnitten. Schon als ich mir nach dem Schneiden die Haare geföhnt habe, spürte ich, wie wohl ich mich damit wieder fühle. Diese Erleichterung habe ich sogar körperlich wahrgenommen, wie befreit habe ich mich danach gefühlt.

Es ist bemerkenswert, wie sehr es das Wohlbefinden negativ beeinflusst, wenn man sich optisch nicht gefällt. Dieses nicht mit sich zufrieden sein, spiegelte sich auch auf meinen Fotos wider. Normalerweise strahlen meine Bilder eine gewisse Dynamik aus, ich mag mich fast immer gerne auf Fotos sehen. Doch die Fotos mit der Bobfrisur waren einfach nur langweilig, ohne jegliche Ausstrahlung.

Meine Kurzhaarfrisur, die ich schon so viele Jahre trage, passt einfach perfekt zu mir. Das ist mir jetzt wieder so richtig bewusst geworden. Die Frisur, und dadurch auch ich, haben einen Wiedererkennungswert. Mit dem Bob war ich eine von vielen, wie wir sie täglich auf Instagram und Co. sehen. Keine Frage, die Frauen sehen damit toll aus, das möchte ich gar nicht anders sagen. Nur zu mir hat diese Haarlänge einfach nicht gepasst.

Nicht von anderen beeinflussen lassen, man muss es selbst fühlen

Doch, was ich eigentlich mit meinem heutigen Post sagen möchte: Wenn man mit etwas an sich nicht zufrieden ist, egal, ob es die Frisur oder die Falten im Gesicht sind, kann man durchaus etwas dagegen tun. Denn, wenn man mit sich hadert, strahlt man das auch nach Außen aus. Sowohl auf anderes, als auch auf das eigene Spiegelbild.

Wobei es mir selbst nur um meine eigene Wahrnehmung und mein Befinden geht. Wie andere mich sehen, ist mir relativ egal. Deshalb habe ich mich auch von der Mehrheit, die meinen neuen Haarschnitt ganz toll fanden, nicht beeinflussen lassen. Egal, wer oder wie viele Menschen behaupten, etwas steht mir bzw. steht mir nicht, wichtig ist, wie ich es empfinde. Oder wie die jungen Leute heute sagen: Ich muss es fühlen und die Bobfrisur habe ich absolut nicht gefühlt.

Aber eines weiß ich inzwischen ganz genau, von meiner neuen, alten Frisur werde ich mehr abkommen. Das ist der Haarschnitt, mit dem ich alt werden möchte. 🙂

• Blazer: Windsor
• Pullover: Max Mara
• Strickhose: Joseph Fashion
• Sneaker: Balenciaga
• Tasche: Saint Laurent

Hose und Tasche sind schon älter und beide Teile trage ich gerade wieder sehr gerne. Man könnte sagen, alte Liebe, neu entflammt. Der Pulli ist neu und hat sich innerhalb kurzer Zeit zu einem Lieblingspullover entwickelt. Er ist aber auch ein zeitloses, schönes Kleidungsstück. Einen ähnlichen Rollkragenpullover habe ich bei Breuninger* entdeckt und einen braunen Blazer findet ihr bei Cos*. Taschen von Saint Laurent gibt es bei Mytheresa*. Krass wie die Preise von Designer Taschen nach oben gegangen sind, ich glaube, meine hat damals um die 1.700 € gekostet. Hier habe ich euch die Tasche 2021 gezeigt. *Affiliatelinks

Wie immer möchte ich euch an unsere aktuelle Podcast-Folge erinnern. Wer bisher nicht hineingehört hat, kann das gerne z.B. hier und hier nachholen. Conny und ich haben uns mal wieder über Instagram und die netten Menschen dort, ausgelassen. 😉