Sex and the City – eine modische Lovestory

Erinnert ihr euch noch an das Gefühl, als Carrie Bradshaw das erste Mal in einem dieser ikonischen Tutus durch die Straßen von New York schwebte? Für mich war das mehr als nur eine Szene in einer Fernsehserie. Es war ein modischer Moment, der mein damaliges Stilbewusstsein nachhaltig geprägt hat.

Als Sex and the City Ende der 90er und in den frühen 2000ern über unsere Bildschirme flimmerte, war ich mitten in meiner eigenen Findungsphase und sog Carries unkonventionelle, mutige und oft herrlich absurde Outfit-Kombinationen auf wie ein Schwamm. Auch, wenn ich nicht alle Looks von ihr 1:1 getragen hätte, hat es mir gezeigt, dass Mode nicht nur Kleidung ist, sondern ein Ausdruck der Persönlichkeit, eine Art, sich zu präsentieren – selbstbewusst und einzigartig.

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Einer meiner ersten Carrie-Momente

Ich erinnere mich noch genau an meine ersten „Carrie-Momente“. Der Tüllrock war es nicht, sondern die transparente weiße Bluse mit pinkfarbenem BH darunter. Auch zum Tragen von High Heels im Alltag hat mich Carrie Bradshaw inspiriert (meine Füße haben mir das nicht immer gedankt). Von den tollen Taschen, die bis heute ikonisch sind, ganz zu schweigen. Carrie Bradshaw war einer der Gründe, warum ich mir letztes Jahr endlich eine FENDI Baguette gekauft habe.

Natürlich waren mir einige ihrer Looks zu gewagt. Aber genau das war der Punkt! Es ging darum, Moderegeln zu brechen und Spaß an Fashion zu haben. Carrie hat uns beigebracht, dass es okay ist, Fehler zu machen und es das Wichtigste ist, sich in seiner Haut (und seinen Klamotten) wohlzufühlen.

Und jetzt, viele Jahre später, freue ich mich über And Just Like That…. Nicht nur, weil wir unsere liebsten New Yorkerinnen wiedersehen, sondern auch, weil die Serie auf eine so authentische Weise mit dem Älterwerden umgeht.

Die nachfolgenden Kinofilme fand ich eher enttäuschend

Gerade hat die dritte Staffel angefangen und ich muss zugeben, die ersten beiden Staffeln nicht gesehen zu haben. Denn von den Kinofilmen, die nach dem Aus von ,,Sex and the City“ produziert wurden, war ich etwas enttäuscht. Doch, die Staffelpremiere in Berlin, bei der ich die erste Folge der neuen Staffel von ,,And just like that“ schauen konnte, hat mich wieder in die Begeisterung der damaligen Folgen zurückversetzt.

Es ist wunderbar zu sehen, dass Carrie, Miranda und Charlotte sich weiterentwickelt haben, ohne dabei ihre Essenz zu verlieren. Sie tragen Kleidung, die zu ihrem Alter und ihren Lebensumständen passt, und sehen dabei fantastisch aus. Keine krampfhaften Versuche, jugendlich zu wirken, sondern ein selbstbewusstes Annehmen des Hier und Jetzt. Die Falten dürfen da sein, die Haare sind vielleicht etwas grauer, und die Outfits sind reifer, aber immer noch mit diesem unverkennbaren Sex and the City-Flair. Wobei ich auch heute nicht alles so tragen würde, wie es Carrie Bradshaw in der neuen Folge präsentiert. Dabei denke ich besonders an diesen riesigen Hut, den sie im Park trug, der mich eher an eine übergroße Schlafhaube erinnert hat. Aber das ist eben Carrie, sie schert sich nicht darum, was andere von ihren Outfits denken.

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Bitte mehr Falten und graue Haare in Serien und Filmen

Ich finde es erfrischend und wichtig, dass eine so populäre Serie Frauen in ihren 50ern zeigt, die modisch und selbstbestimmt durchs Leben gehen. Es ist eine schöne Botschaft, dass Mode keine Frage des Alters ist, sondern eine Frage des Ausdrucks und des Wohlbefindens.

Sex and the City hat mich damals modisch auf eine Weise geprägt, die ich bis heute schätze. Es hat mir Mut gegeben, meinen eigenen Weg zu gehen und Mode als etwas Spielerisches und Persönliches zu betrachten. Und And Just Like That… zeigt mir, dass dieser Weg sich weiterentwickelt und dass Stil keine Altersgrenze kennt.

Klar, als die Originalserie „Sex and the City“ in den späten 90ern und frühen 2000ern lief, waren Carrie, Miranda und Charlotte Ikonen der New Yorker Glamourwelt. Perfekt gestylt, immer on point. Aber die Zeiten haben sich geändert, und zum Glück auch die Darstellung von Frauen im Fernsehen.

Was mich an „And just like that…“ so anspricht, ist die Authentizität. Sarah Jessica Parker, Cynthia Nixon und Kristin Davis zeigen Falten, graue Haare, und ihre Haut sieht aus, wie echte Haut eben über 50 ausschaut, nicht wie eine glatte, unbewegliche Maske. Und das ist so befreiend!

Warum ist das so wichtig, weil es eben der Realität entspricht. Die meisten Frauen in ihren Fünfzigern sehen eben nicht aus wie 30. Wir haben Lachfalten, weil wir viel gelacht haben. Wir haben vielleicht ein paar Pigmentflecken von der Sonne. Unsere Haut hat an Spannkraft verloren – das ist ein ganz natürlicher Prozess. Auch, wenn ich damit nicht immer glücklich bin, wenn ich in den Spiegel schaue. Das ist bei mir nämlich von meinen Launen abhängig. Aber ich lerne damit umzugehen.

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Carrie Bradshaw steht zu ihren Falten

Ehrlich gesagt, bin ich es so leid, in den Medien, egal ob im TV oder in den sozialen Medien, ständig das Ideal der ewigen Jugend präsentiert zu bekommen. Überall glatte, makellose Gesichter, das erzeugt einen enormen Druck auf Frauen, sich unrealistischen Schönheitsstandards anzupassen. Es vermittelt den Eindruck, dass das Altern etwas Negatives ist, etwas, das man bekämpfen muss.

„And just like that…“ bricht mit dieser toxischen Vorstellung. Die Serie zeigt Frauen, die selbstbewusst in ihrem Alter stehen, sich modisch kleiden, interessant und begehrenswert sind.

Es ist ermutigend zu sehen, dass es auch im Mainstream-Fernsehen eine realistischere Darstellung von Frauen gibt. Uns Zuschauerinnen gibt es das Gefühl, gesehen und verstanden zu werden. Damit können wir uns identifizieren, weil die Charaktere der Darstellerinnen eben nicht perfekt sind, sondern echt sind.

Ich hoffe, dass „And just like that…“ ein Vorbild ist und mehr Serien und Filme den Mut haben, Frauen in all ihren Lebensphasen authentisch darzustellen – mit allen Zeichen, die das Leben hinterlässt.

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Habt ihr auch damals jede Folge von Sex and the City verschlungen und modische Inspirationen daraus gezogen?

Über die Staffelpremiere von ,,And just like that“ haben Conny und ich in der letzten Podcast-Folge gesprochen. Hier und hier könnt ihr uns z.B. hören.

1 Kommentar

  1. Claudia
    Juni 8, 2025 / 9:31 am

    Hallo liebe Cla,

    ohja, die Serie habe ich auch sehr geliebt. 🙂

    Ein paar Szenen sind mir unvergessen, z.B. als Carrie ihrer Assistentin , die ihr Luxus- Leihtaschen besorgt hatte, ihr zum Abschied eine Louis Vuitton Tasche geschenkt hat. Oder als Carrie nachts durch New York City ging und man ihr tatsächlich die Manolo Blahniks von den Füßen geklaut hat.

    War einfach eine schöne Serie, so wie ich damals auch Friends sehr mochte.

    Die And just like That und die Kinofilme waren okayyyyy, aber an die Anfangsstaffeln kamen sie für mich nicht mehr ran. Liegt sicher auch daran, dass man selbst ja auch viel jünger war und man ganz andere Verbindungen zu der Zeit hat.

    Danke dir für deinen schönen Post! 🙂

    DIe „Schlafhaube“ ist wirklich gewöhnungsbedürftig. 😉 Aber solche Clogs habe ich auch noch…
    und es kommt ja auch immer noch drauf an, wo man das Outfit trägt. In einer Kleinstadt wäre man wochenlang Gesprächsthema Nr. 1, in NYC ist es kaum was besonderes.

    Viele liebe Grüße,
    Claudia

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