Zum Fehlkauf verleiten lassen

Pünktlich zum Frühlingsanfang habe ich mal wieder meinen Kleiderschrank aufgeräumt und dabei auch ausgemistet. Die meisten meiner Kleidungsstücke, die ich aussortiere, verkaufe ich auf Instagram in meinen Storys. Meine Sachen sind gut erhalten und manchmal ist auch das ein oder andere Teil aus dem höheren Preissegment dabei. Die Abnehmerinnen freuen sich über meine Insta-Sales und ich mich auch.

Diesmal waren beim Aussortieren auch Kleidungsstücke dabei, die ich nicht an andere weiter reichen kann und auch für den Altkleidercontainer nicht mehr geeignet sind. Shirts oder Blusen, die durch das öftere Tragen und der Verwendung von Deodorant unter den Armen vergilbt sind, kann man eigentlich nur noch entsorgen.

Auch die Schublade mit meinen BHs habe ich mir vorgenommen und über die Hälfte davon aussortiert, weil sie einfach nicht mehr passen. Doch was macht man mit solchen intimen Wäschestücken, die eigentlich noch einwandfrei erhalten sind? Kann man die tatsächlich verkaufen bzw. weitergeben?

Wobei getragen Wäsche auf bestimmten Plattformen garantiert gut weggehen würde. Auf TikTok hat eine Frau davon gerichtet, wie viel sie im Monat mit getragenen Socken verdienen würde. Was ich davon halte, darauf gehe ich jetzt mal nicht ein.

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Kleidung landet bei mir selten im Müll

Darüber, dass ich nicht wirklich viel Kleidung wegwerfe, bin ich wirklich froh. Seit vielen Jahren landeten jetzt tatsächlich das erste Mal ein paar meiner Kleidungsstücke im Müll. Wobei es auch nicht übermäßig viele Teile waren. Unlängst habe ich irgendwo gelesen, pro Kopf würden im Jahr 3,8 Kilo Kleidung weggeworfen werden. Da bin ich echt froh, weit unter dem Durchschnitt zu liegen und schon gar nicht jedes Jahr. Sich immer mal wieder die Bilder der Kleiderwüste in Chile in Erinnerung zu rufen, ist beim Shoppen ausgesprochen hilfreich.

Allerdings bin ich vor Fehlentscheidungen beim Kaufen auch nicht immer gefeit. Das habe ich gerade wieder festgestellt und ärgere mich auch ein wenig über mich selbst. Im Herbst kaufte ich mir einen Pullover, der auf Instagram sehr gehypt wurde. Viele kleine Online-Boutiquen boten diesen Pullover in mehreren Farben an und diverse Influencer machten Werbung dafür. Tja, und auch ich bin schwach geworden.

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Den Kauf hätte ich mir sparen können

Im Prinzip war mir schon vorher bewusst, dass der Pullover keine hervorragende Qualität haben kann. Das konnte man bereits auf den Fotos erkennen und vom Preis her war das auch klar. Doch vielleicht musste ich jetzt wieder diese Erfahrung machen, um meine Sinne für solche unnötigen Käufe erneut zu schärfen.

Den Pullover konnte ich jetzt wirklich nur noch entsorgen, denn er war nach ein paar Mal tragen sehr verfilzt und ausgeleiert. Dabei fällt mir die Frau bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen in Los Angeles ein, die meinte, wie groß doch dieser Pullover wäre. Wenn ihr jetzt neugierig seid, um welchen Pulli es sich handelt, hier könnt ihr ein Foto von mir darin sehen.

Erst die Tage habe ich in einem Bericht gelesen, dass die kompletten jährlichen Treibhausgasemissionen der Textilproduktion bei 1,2 Milliarden Tonnen pro Jahr liegen. Wir Verbraucher tragen unseren Teil dazu bei, indem wir konsumieren.

Ich gebe offen zu, es fällt mir schwer, mir nicht regelmäßig neue Kleidung oder Schuhe zu kaufen. Mode ist mein Hobby und meine Leidenschaft. Trotzdem möchte ich einen Weg für mich finden, bewusst mit meinem Kaufverhalten umzugehen. Vorbildlich ist es dann bestimmt nicht, nach kurzer Nutzung ein Kleidungsstück wegwerfen zu müssen.

Jetzt ist das Verkaufen oder Weitergeben von Kleidung und Schuhen, wie ich das handhabe, auch eine Art von Entsorgen. Nur werden die Teile von anderen Personen weiter getragen und das ist immer noch nachhaltiger, als es in den Müll zu werfen.

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Nachhaltigkeit ist ein komplexes Thema. So zu leben, dass man der Umwelt nicht schadet, ist nicht immer leicht. Seit über einem Jahr verwende ich umweltfreundliches Waschmittel, nur wird damit leider die weiße Wäsche nicht strahlend weiß. Entweder akzeptiere ich das oder kaufe mir extra für die weiße Wäsche wieder aggressiveres Waschpulver. Darüber hatte ich im Juni 2020 einen Beitrag im Blog. Vielleicht habt ihr eine gute Empfehlung für ein umweltfreundliches Waschmittel, welches es schafft, die Wäsche strahlend, weiß zu bekommen.

Ein Look, den ich so nicht noch mal tragen würde

Sparen können, hätte ich mir auch das heutige Outfit. In meiner Vorstellung hat die Kombination mit Rolli und Bluse besser ausgesehen. Doch so ist es manchmal: nicht jeder Look, den man trägt, überzeugt einen so sehr, dass man die Zusammenstellung immer und immer wieder anziehen möchte. Die Fotos sind zwar schon ein paar Wochen alt, doch ich erinnere mich, dass generell der ganze Tag nicht mein Tag war. Das spiegelt sich auch in den Bildern wider, aber manchmal ist es einfach so – gute Tage, schlechte Tage.

Überzeugt bin ich allerdings von unserer neuen Podcast-Folge, in der es auch um Nachhaltigkeit und Konsum geht. Hören könnt ihr uns z.B. auf Spotify und im Web.

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8 Kommentare

  1. April 10, 2023 / 9:18 pm

    Ich finde den Loook doch super. Mag die dunklen Farben. Ich bin leider auch nicht frei von Fehlkäufen und werde schwach. Bislang konnte ich viele weiterverkaufen oder verschenken. Aber auch ich muss einen Teil immer wieder wegwerfen. Dieses Jahr habe ich mir fest vorgenommen noch Zielstrebiger einzukaufen. Eure Podcast Folge war wie immer toll und Nachhaltigkeit wird mehr und mehr wichtiger. Und ich würde mich gerne über Briefe freuen.

    • claudia
      Autor
      April 17, 2023 / 7:41 pm

      Liebe Petra, es freut mich sehr, dass du unseren Podcast hörst. Ich danke dir von Herzen für deine Zeit. 🙂

  2. EvelinWakri
    April 2, 2023 / 3:22 pm

    Liebe Cla,
    mir gefällt Dein Look richtig gut, aber man muss sich selbst am wohlsten damit fühlen .
    Kleidung gebe ich an meine gute Fee der Haushaltskosmetik weiter. Ihre Erwachsenen Töchter und die Freundin warten schon beim Jahreszeitenwechsel darauf. Werde auch mal meinen Schrank mit Kleidern durchsehen und um- und ausräumen. Fehlkäufe gibt es immer weniger, Gott sei Dank, sind aber nicht zu vermeiden.
    Ich weiß nicht wohin mit meinen Schuhen und Sneakers? Wegwerfen? Altkleidersammlung? Sie sind ja nicht kaputt, sie gefallen mir einfach nicht mehr oder eben Fehlkauf nur schön anzusehen, tragen unmöglich.
    Wünsche Dir einen angenehmen Sonntag.
    Herzliche Grüße
    Evelin

    • claudia
      Autor
      April 8, 2023 / 8:19 pm

      Mit dem Aussortieren von Schuhen tue ich mich auch schwer. Letztens habe ich BHs ausgemistet und wusste nicht, was ich damit anfangen solle. Unterwäsche ist schon sehr persönlich und ich glaube auch, die meisten wollen keine getragene Unterwäsche. Also habe ich sie erst mal in eine Kiste gepackt und auf den Dachboden verfrachtet. Wobei mir eine Frau auf Instagram geschrieben hat, man könne BHs bei Frauenhäusern abgeben. Ich muss ich mal schlau machen.

      Auch ich sortiere regelmäßig Kleidung aus. Ich empfinde das als befreiend bzw. Ballast abwerfend.
      Liebe Evelin, ich wünsche dir wunderbare Ostertag

  3. Hasi
    April 2, 2023 / 1:23 pm

    Hallo, liebe Cla!

    Ich versuche auch, meine Kleidung möglichst aufzutragen und Fehlkäufe zu vermeiden.
    Diese berüchtigten Altkleider-Müllberge sind wirklich kein schöner Anblick und werden wohl noch lange Zeit ein großes Problem auf unserem Planeten darstellen. Leider habe ich im Laufe der Jahre auch schon viel zu oft Kleidung wieder viel zu früh aussortiert und an die Kleidersammlung weitergereicht. Die letzten Jahre ist das aber jetzt glücklicherweise kaum mehr der Fall gewesen und ich konsumiere wirklich nur noch sehr, sehr bewusst und mit sehr langem Horizont. Aber ich finde, wenn Du Deine aussortierte Kleidung verkaufst, dann ist das ja durchaus auch nachhaltig. Immerhin wandert die Kleidung in neue gute Hände und wird weitergetragen. Hier profitieren letztendlich beide Seiten und freuen sich.

    Kleiner, vielleicht (?) auch hilfreicher Tipp am Rande : Hartnäckigen, zumindest nicht allzu alten Deo-Gilbflecken bin ich früher immer ziemlich erfolgreich mit Einwirken eines klaren Badreinigers zu Leibe gerückt. Ausserdem verwende ich mittlerweile nur noch ein aluminiumfreies Deo, was genauso gut wirkt und mir das waschressistente Flecken-Problem weitgehend aus der Welt geschafft hat.

    Vor einigen Jahre bin ich auf das Waschmittel der Marke Ecover umgestiegen, und ich bin eigentlich sehr zufrieden damit. Jetzt habe ich mal schnell eine gewaschene weiße Hemdbluse mit ihrer noch ungewaschenen Schwester (richtig erkannt, ich liebe weiße Blusen… 😉) verglichen, ich sehe jetzt keinen farblichen Unterschied. Allerdings habe ich diese Bluse zugegebenermaßen auch noch nicht allzu oft getragen, geschweige denn gewaschen, daher werde ich die farbliche Entwicklung mal aufmerksam weiter beobachten 🙂! Ansonsten habe ich auch mal gelesen, dass Wäscheblau (was es nicht alles gibt) angeblich auch für einen strahlend weißen Effekt sorgen soll.

    Schönen Sonntag noch nicht viele liebe Grüße
    Hasi

    • claudia
      Autor
      April 8, 2023 / 8:12 pm

      Liebe Hasi,
      seine Kleidung an andere weiterzugeben, finde ich auch eine gute Sache. Manche Teile sind auch viel zu schade, um im Müll zu landen. Bei uns auf der Arbeit gibt es ein Tauschregal, für Dinge, die man nicht mehr braucht, aber andere dafür noch Verwendung finden. Nicht nur Kleidungsstücke haben da bereits den Besitzer gewechselt, auch Bücher und Deko wurden untereinander getauscht. Auch ein guter Weg für mehr Nachhaltigkeit.

      Ein gutes aluminiumfreies Deo habe ich für mich noch nicht gefunden. Wobei ich sagen muss, dass ich auch viel Schwitze. Das Waschmittel der Marke Ecover werde ich mir mal anschauen, vielen Dank für den Tipp.
      Frohe Ostertage, liebe Hasi.

  4. Karen
    April 2, 2023 / 9:43 am

    Liebe Cla,

    Ich kaufe meine Kleidung fast nur noch in ausgesuchten Second Hand Boutiquen. Davon gibt es sogar hier im ländlichen Bereich einige.

    Versuch doch deiner weißen Wäsche Backpulver beizumischen, das bleicht sehr gut. Nehme ich immer bei meiner. Klappt gut.

    LG
    Karen

    • claudia
      Autor
      April 6, 2023 / 5:51 pm

      Danke für den Tipp mit dem Backpulver. Diesen Tipp hatte ich vollkommen vergessen, meine Mutter hat tatsächlich immer mal wieder Backpulver mit in die Waschmaschine.
      Liebe Grüße an dich, liebe Karen.

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